Dr.med. Bertram von der Stein

Dr.med. Bertram von der Stein

 

Im gebrochenen Prisma des genügend guten Therapeuten, im Lichte seiner Eigen- und Gegenübertragung, die den konkreten Kontakt mit den Patienten immer in ein einzigartiges ganz individuelles Beziehungsgeschehen einbinden, werden Patienten ganz unterschiedliche Entwicklungsperspektiven eröffnet. Damit wird die Realität vieler Therapien berücksichtigt, wonach die Entwicklungen von Patienten immer auch davon bestimmt werden, auf welche Personen mit welchem Behandlungskonzept in einer definierten sozioökonomisch und kulturell geprägter Umgebung sie stoßen. Das schließt Aspekte einer regionalen Versorgungsrealität mit ein. Damit stößt man unweigerlich auf den Zwiespalt von Prägungen und Limitationen der Therapeuten mit ihren subjektiven Perspektiven einerseits und einem therapeutischen Ideal, professionell nach hohem Qualitätsstandard für Psychoanalyse und Psychotherapie zu handeln. Abgesehen davon, dass je nach theoretischen Standpunkt, je nach der Perspektive der im Gesundheitswesen vorhandenen Institutionen (Psychoanalytische Institute, Fachgesellschaften, Therapeuten- und Ärztekammern, Kassenärztliche Vereinigungen, Kostenträger, Gutachter) die Vorstellungen von Qualitätsmaßstäben für Psychotherapien divergieren können, besteht immer ein Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis, Orthodoxie und Pragmatismus und schließlich zwischen Ideal und Realität. Dieser Idealisierungsdruck macht es m.E. vielen Praktikern schwer, ihre Behandlungsschritte und Interventionen zu Lehrzwecken zu zeigen.

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